Das Werk

Stand Juli 2019:

nach nun 3 Jahren in unserer Werkstatt ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Unser Projekt hat sich etabliert, ist stetig gewachsen und hat schon vielseitige Erfolge gezeigt.

Die Nachfrage nach den Gartenmöbeln, Holzpferden, Pflanztrögen, Hochbeeten und Liegebänken ist auch über den Winter nie ganz abgerissen – obwohl wir keine Werbung machen.

Einige unserer Mitarbeiter sind inzwischen in „Brot und Arbeit“ angekommen. Zwei haben Ausbildungen als Zimmerer begonnen, einer als Schlosser, ein weiterer arbeitet zuerst noch als Bauhelfer und wird dann auch eine Zimmermanns-Lehre beginnen, einer ist als Hausmeister tätig.

Ein gutes Ergebnis, wenn man sich so umhört, wie es mit der Arbeitsintegration der Geflüchteten allgemein so klappt – ein Ergebnis das zeigt, dass die Idee, die hinter dem Verein steckt, nämlich gemeinsame Arbeit von Geflüchteten und Ehrenamtlichen großes Potential beinhaltet.

Dass über gemeinsames Tun Sprache ankommt, dass „niederschwellige“ Heranführung an handwerkliche Tätigkeiten, der gelernte Umgang mit Handmaschinen den späteren Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern, dass sinnvolle Arbeit das Selbstbewusstsein stärkt und ein sinnvoller Umgang mit der Zwangsfreizeit nicht ins „depressive Loch“ stürzen lässt.

Und alle kommen sie noch hin und wieder – trotz 40 Stunden Wochen im Alltag und arbeiten mit. Ein Zeichen, dass Integration gelingen kann, dass gemeinsames Arbeiten und auch Feiern Verbindungen zwischen Menschen schafft, eine andere Art sich kennenzulernen ermöglicht, Sprache im gemeinsamen Tun ganz anders gelernt wird, als in der Schule…..

Unser Werkstattleiter Peter Lichtenberger hat großes Talent entwickelt, mit den geflüchteten Menschen umzugehen, ihre Talente zu erkennen und zu fördern, und in stressfreier Atmosphäre sowohl sprachliche als auch handwerkliche Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Und so „ganz nebenbei“ ist es auch mit dem Ausbau des Farrenstalls weitergegangen. In einigen Wochenendaktionen wurde von vielen Ehrenamtlichen und den Geflüchteten eine Teeküche und Toiletten eingebaut, der „Sprungstand“ isoliert und das Gebäude außen verschalt.

Und auch so „ganz nebenbei“ wurden „aushäusige“ Projekte umgesetzt.

In Rottenburg haben die „Flüchtlinge am Werk“ den Schulhof des Eugen-Bolz-Gymnasiums neu gestaltet. Geschwungene Bänke und Podeste gebaut. Vorbereitet wurde alles im Farrenstall, dann vor Ort installiert.

Und immer noch sind wir mit Spaß bei der Sache. Planen gedanklich den weiteren Ausbau. Wir sind offen für Geflüchtete, die neu zum Team kommen, feiern wieder am Abend nach den „offenen Ateliers“, gucken zusammen Filme und lernen uns gegenseitig und auch die Härtengemeinden besser kennen.

Für Flüchtlinge am Werk e.V.: Eva Erbe


„Flüchtlinge am Werk“ e.V. in Mähringen/Immenhausen

Thema: Ankommen

Sommer 2015. In unserer direkten Nachbarschaft in Mähringen ziehen geflüchtete Menschen aus Albanien, Syrien, Irak und Libanon ein. Viele Menschen in kleinen Wohnungen und in den Gärten fehlt es an Sitzgelegenheiten.

Aus Nachbarschaftshilfe beim gemeinsamen Bau von Gartentischen und Bänken entsteht, weils Spaß macht, ein Verein: Leute aus Mähringen und Geflüchtete haben die Vision, sich beim handwerklichen Tun besser kennen und auch die Sprache zu lernen.

Schnell schließen sich Unterstützer und Unterstützerinnen aus Immenhausen, Gomaringen und Reutlingen an, ebenso noch mehr Geflüchtete.

Gearbeitet wird zunächst in Reutlingen in einer Zimmerei, im Jahr 2016 erklärt sich die Gemeinde Kusterdingen bereit, dem Verein Flüchtlinge am Werk e.V. den Farrenstall Immenhausen zur Verfügung zu stellen. In Eigenleistung wird dieser ab Herbst 2016 zur Werkstatt umgebaut. Seit Beginn 2017 und mit der Immenhäuser Feuerwehr als Nachbarn ist der Farrenstall nun das Zuhause des Vereins. Von Geflüchteten werden unter Anleitung eines Schreiners an 3 Werkstatttagen pro Woche Gartentische, Holzpferde, und Liegebänke produziert.

Jeden Mittwoch bietet der Verein für die Kinder der geflüchteten Familien in der Farrenstall- Werkstatt ein Natur- Kreativ- Programm an. Die Kinder bewirtschaften außerdem den kleinen Vorgarten vor dem Farrenstall.

Ankommen ist ein Prozess. Monate, Jahre, manchmal Jahrzehnte vergehen, bevor sich ein Mensch in einer anderen Umgebung eingelebt hat. Manche werden nie heimisch, andere gehen wieder zurück in das Herkunftsland, wieder andere fühlen sich sofort wohl.

Flüchtlinge am Werk begleitet die Geflüchteten bei den ersten Schritten. Versucht das Ankommen im Dorf und in der Sprache zu erleichtern und durch eine Tagestruktur endlose Warteprozesse im Asylverfahren zu erleichtern.

Gemeinsames Tun hilft anzukommen.

Das Ankommen beschränkt sich aber nicht nur auf die Geflüchteten. Alle Vereinsmitglieder haben von den Geflüchteten viel gelernt in den vergangenen 2 Jahren.

Es ist ein Ankommen in einem vielfältigen Miteinander.

Wer mit uns das gemeinsame Ankommen erfahren will, ist herzlich willkommen in der Werkstatt wie auch im Kinderteam.

Für Flüchtlinge am Werk e.V.: Susanne Schäffer


„Flüchtlinge am Werk“ e.V. in Mähringen/Immenhausen

Seit Sommer 2015 sind jetzt in Mähringen und Immenhausen ca. 15 Familien und einige unbegleitete Jugendliche aus verschiedenen Ländern untergebracht. Das Dorfleben hat sich seither positiv verändert. Mehr Leben auf den Straßen, fast immer was los auf dem Spielplatz und immer mehr Kontakte auch Dank der Flüchtlingshilfe Härten mit ihren sehr engagierten Patinnen und dem Begegnungs-Café und natürlich Dank der offenen Dorfgemeinschaft.

Mit Unterstützung der Nachbarschaft wurde dann von den 3 albanischen Männern in Mähringen für die beiden Häuser Gartentische und Bänke aus Resten einer Zimmerei gebaut und auch einige Holzpferde für Kinder. Auch der Kindergarten in Mähringen bekam eins ab. Nachdem dann einige Anfragen in Sachen Pferde und Gartenmöbel eingingen, merkten wir, dass noch viel mehr daraus entstehen kann.

In diesem Sinne haben wir (einige Mähringer, Freunde und auch einige Flüchtlinge) einen Verein gegründet, der inzwischen auch als „gemeinnützig“ anerkannt ist.

Auf unsere Annonce im Gemeindeboten Kusterdingen in Sachen „Suche nach einer Bleibe“ hat sich die Presse und auch unser Bürgermeister gemeldet. Es gab im Schwäbischen Tagblatt und im Generalanzeiger ganz wohlwollende Artikel.

Unser Bürgermeister hat uns dann den „Farrenstall“ in Immenhausen als Vereinsheim mit Werkstatt angeboten, der sich erstmal für unser Vorhaben ganz gut eignet. Der Umnutzungsantrag wurde von der Baurechtsbehörde bearbeitet und wir haben jetzt grünes Licht für den überschaubaren, ersten provisorischen Ausbau erhalten.

Und wir haben inzwischen auch begonnen!

Was sich in vielen Jahren angesammelt hat wird versorgt oder entsorgt, die Feuerwehr, die für uns zusammenrückt (Vielen Dank an dieser Stelle!!), bekommt von uns im Scheunenteil eine betonierte Bodenplatte und Licht, und wir werden in den nächsten Wochen Wände einziehen, Öffnungen für Fenster und Türen herstellen, Böden legen…. und den Farrenstall so einrichten, daß wir gemeinsam schwätzen und schaffen können.

Mit der „Initiative Farrenstall“ aus Immenhausen, die den Farrenstall gerne als Dorftreffpunkt ausbauen würde, sind wir im konstruktivem Gespräch und sind eigentlich alle der Meinung, daß die Räume neben der Nutzung durch die „Flüchtlinge am Werk“ auch für diese weiteren möglichen Entwicklungen offen stehen können/sollen.

Unsere Vorstellungen gehen in Richtung: -3x in der Woche schaffen wir an unseren Möbeln und Spielsachen, 1x in der Woche gibt es was für Kinder (z.B. Workshop Vogelhäusle oder Stelzen machen…) und darüberhinaus können die Initiative Farrenstall und die Flüchtlingshilfe Härten mit ihren Ideen die Räume beleben.

Die Flüchtlinge am Werk werden dort dann in gemeinsamer Arbeit einfache Gartenmöbel und verschiedene Spielsachen aus Holz herstellen.

Unsere ersten Ideen, die wir inzwischen auch schon mehrfach gebaut haben sind: Gartentisch und Bänke, Bank mit Lehne, „moderne“ Bank und Pflanztröge, jeweils in 2-3 Größen und unsere Knüller:

Pferd mit Kindern

Pferd mit Kindern

Holzpferde für Kinder, klein (ab 4) u. groß (ab 7), und Wikinger-Schach das Outdoor-Spiel für die ganze Familie.

Die bereits gebauten Prototypen kommen gut an und wir denken, daß die Produkte gut zu verkaufen sind, weil a. günstig und b. gut!

Ein ziemlich begeistertes Feed-Back bekamen wir für unsere Holzpferde. Deshalb denken wir, daß wir an Eltern, Opas und Omas und nicht zuletzt auch an Kindergärten eine zahlreiche und dankbare Kundschaft haben werden.

Wie sich die Dinge verkaufen lassen liegt natürlich auch am Preis. Da unser vorrangiges Interesse nicht der „Gewinn“ ist und unsere Produkte letztlich „Neben“Produkte des gemeinsamen Schaffens sind, wollen wir in erster Linie Unkosten decken und für die nächsten Investitionen ansparen. Insofern sind die Dinge günstig!

Die Nachfrage nimmt zur Zeit auch kontinuierlich zu, a. weil wir bekannter werden und b. weil wir schon einige zufriedene Kunden haben, die uns weiterempfehlen.

„Nebenher“ sind wir auch am Weiterentwickeln und werden bald weitere Produkte anbieten können: Sitz-Sets für Kinder (die ersten stehen im Kindergarten in Mähringen und kommen gut an) und Möbel für den „öffentlichen“ Außenbereich wie Liegebänke, Parkbänke… .

Wir freuen uns über Unterstützung jeglicher Art; sei es durch Spende, sei es durch Weitererzählen oder auch wenn Sie Lust haben bißle bei uns mit zu schaffen!

Oder Sie bestellen einfach ein Möbel oder ein Pferd bei uns?

Schöne Grüße von den

Flüchtlingen am Werk e.V.

Zunächst noch über Walter Erbe, Neckar-Alb-Str.17, 72127 Kusterdingen-Mähringen, bzw. am Besten per Mail:

Der Farrenstall ist im Rauhwiesenweg 1 in Kusterdingen-Immenhausen.

Für Flüchtlinge am Werk e.V.: Walter Erbe

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